23. April 2012

Das Nichtstun und das Tun

Music: Sokee - Reibung
Mood:  Sowas von unmotiviert


Ich hab heute also noch einen freien Tag. Und ich könnte den unglaublich nutzen. Ich könnte.... mein Zimmer aufräumen. Ich könnte I. schnappen und noch was mit ihm machen. Aber mehr als ein bisschen Sport, eine Ladung Wäsche und die geschhirrspüle angeschmissen ist heute nicht gewesen. Und ich hab auch ehrlich gesagt keinen Bock ein wenig mehr zu machen.
Ich könnte weiter Bewerbungen schreiben - ach sein wir ehrlich, ich könnte meinen Arsch generell mal hochbewegen und Bewerbungen schreiben, aber ich hab derzeit einfach mal sowas von keine Lust. Also schiebe ich das mal wieder auf Samstag. Ich kann es nicht erklären.
Ich habe keinen Bock wieder lange arbeitslos zu sein, derzeit bin ich aber auch vollkommen lustlos. Ich schreibe Bewerbungen, mit Glück bekomme ich wieder eine Stelle und dann beginnt es wieder von vorne. Zwei Jahre reißt man sich den Arsch auf, springt ein, reißt Überstunden und dann?
Dann heißt es: "Danke war nett und auf wiedersehen" weil keiner bereit ist einen unbefristeten Arbeitsvertrag rauszurücken. Und dann geht es wieder von vorne los, wo man fester bestandteil eines Teams war.

Ich weiß das ist aktuell eine Phase und aus der werde ich auch wieder heraus kommen. Aber gerade stecke ich halt drinne und habe eine Null-Bock-Haltung.
Ja ich weiß, Schande über mein Haupt und so. Andererseits, sobald ich die ersten richtigen Bewerbungen rausgeschickt habe, werde ich auch rasch eine Stelle bekommen. Warum? Weil ich in einem Job bin, der immer wieder Leute sucht. Eben weil sie nur für zwei Jahre behalten werden und das war es dann.
Und im schlimmsten Fall rutschte ich also mal wieder in die moderne Form der Sklaverei und lande in einer Zeitarbeitsfirma.
Und ohne mir schmeicheln zu wollen - die würden sich dann sowieso nach mit die Finger lecken. Weiß ich, weil ich schon mal in einer gearbeitet habe.  Und ich birnge genügend Berufserfahrung mit, ebenso Motivation für diesen Beruf und gelte eigentlich immer als zuverlässig.
Sowas sehen die gerne - immerhin besser als unmotivierte Leute die vom Arbeitsamt vermittelt werden und keine Lust auf die Pflege haben.
Aber da haben wir auch das Problem. Jährlich werden zig Leute mit so einem Basis-Pflegekurs auf dem Markt geschmissen. Die Leute müssen das meist machen, obwohl sie null interesse an diesem Bereich haben.
Warum ausgerechnet die Pflege? Weil die immer wieder sucht. Weil es immer alte und kranke Menschen geben wird.
Nun haben wir also zu 50% Leute, die null Bock darauf haben, damit aber weiter vermittelt werden. Und schon sind sie raus aus der Statistik. Und die Firmen sind nicht gezwungen Personal zu behalten, denn nach zwei jahren nimmt man einfach einen neuen der auf den Markt geschmissen wurde. Vielleicht haben sie dann das Pech einen der zu erwischen, die vollkommen Falsch in diesem beruf sind, dann lässt man halt die Probezeit auslaufen und sucht wieder einen.
Denn interessanter Weise stellt mein Arbeitgeber momentan zwar Pflegehelfer ein, lässt meinen Vertrag aber ohne jede weiter Verlängerung und damit hat sich die Sache.

Anderseits kann ich froh sein. Hätten sie mir meinen vertrag nochmal verlängert und ich dementsprechend einen unbefristeten Vertrag, was wäre dann passiert. Ich hätte meinen Arsch in sicheren Gewässern und sein wir doch mal ehrlich - hat man diesen Punkt erstmal erreicht, fällt es den meisten unglaublich schwer, sich nochmal den Launen des Arbeitsmarktes auszusetzen. Man spielt vielleicht immer wieder mit dem Gedanken sich doch noch mal was Neues zu suchen, letztendlich bleibt man aber dann doch da wo man ist, weil man da einfach vertraut ist, weil man weiß, was man zu machen hat, was verlangt wird, weil man die Leute kennt und letztendlich: Weil man einen gesicherten Arbeitsplatz hat, den man nurnoch unter gewissen Vorraussetzungen verlieren kann. 
Ich mag meinen Arbeitsplatz, was vorallem an den Leuten liegt, mit denen ich zusammen arbeite. Aber Objektiv betrachtet gibt es auch Häuser, die weitaus besser bezahlen als den Mindesttarif.
Und ich habe in den zwei Jahren sehr gut beobachten können, wie das Arbeitsklima sich immer mehr verschlechtert hat auf Grund gewisser Faktoren. Das würde in den nächsten Jahren auch nicht besser werden, sondern auch nurnoch immer schlimmer.
Somit bin ich wenigstens gezwungen mir was neues zu suchen. Denn ich gehäre wohl zu der Sorte von Menschen, die - wenn sie endlich eine gewisse Sicherheit haben - diese wohl auch nicht mehr aufgeben werden.

Ich mag eine gewisse Stabilität in meinem Leben. Ich mag es durchaus, nicht nur für zwei Jahre planen zu können, sondern vielleicht auch ein wenig mehr in die Zukunft. Ich mag es nciht immer wieder neu umdenken zu müssen. Eigentlich würde ich gerne das Gefühl haben endlich angekommen zu sein.

Und ich weiß, das werde ich nicht durch Nichtstun erreichen. Also muss ich irgendwann meinen Arsch in Bewegung setzen.
Heute früh zeigte mir I. ein kleines Video und ich dachte mir nur: Faust aufs Auge.
Die Dinge geregelt kriegen ohne eine Funken Selbstdisziplin

In diesem Sinne.... ich habe ja noch ein paar Tage zeit.

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