30. Juli 2015

Ist es wirklich schon so spät?


Von der Uhrzeit her ist es das sicherlich gerade nicht. Ich habe nun die schriftlichen Prüfungen hinter mir, und ich bin froh. Sowohl die Tage davor, als auch die drei Tage waren ein Tanz auf meinem Nervenkostüm. Auch wenn man mir immer wieder sagte, man hätte mir das gar nicht angesehen. 
Ich bin vor und während der Prüfungen nach außen hin auch die Ruhe in Person. Nur in mir sieht das ein wenig anders aus. Nachdem ich die erste Klausur geschrieben hatte, war es aber auch nicht wirklich möglich der inneren Anspannung raum zu geben, es mussten noch zwei geschrieben werden. Am dritten Tag, nach der letzten Klausur hang ich danach nurnoch mit dem Kopf auf dem Tisch und wollte nichts anderes mehr, als nurnoch in mein Bett. Die Themen waren alle machbar. Erster Tag Palliativ Care und Ethik, zweiter Tag Parkinson und dritter Tag Sexualität im Alter und Konfliktlösung als Themen. Ich hab in keiner Klausur festgehangen und konnte alle in ihrer Aufgabenstellung nahtlos runterschreiben.
Das ist zumindest ein gutes Zeichen für mich. Die Noten erfahren wir allerdings erst im September am letzten Tag.
Und nun stehen noch die praktische und die mündliche Prüfung aus.  Die praktische Prüfung ist nun im August und ich sehe dieser ein wenig.... zweifelnd entgegen. Ich bereite mich darauf vor, so gut ich kann, dennoch ist das alles nicht so einfach mit dem Einsatzort an dem ich bin. Von Seiten der Praxisanleiterin kann ich nicht sehr viel erwarten, auch wenn sie wirklich lieb und nett ist.
Alle finden es großartig wie selbstständig ich arbeite, dass man mir kaum etwas erklären muss. Und irgendwo ist es sicherlich auch ein Kompliment, aber das hilft mir in der Prüfungsvorbereitung erstmal wenig.
Und dann kommt da eben noch die mündliche Prüfung. Der sehe ich aber wieder weitaus entspannter entgegen. 

Und nun sitze ich hier und frage mich, ob wirklich bald drei Jahre vorbei sind. Ich hab das Gefühl das ist gerade erst wenige Tage her, dass wir unser Projekt hatten. Dass es gerade mal einige Wochen her ist, dass wir alle das erste mal in unserem Raum waren und uns nicht kannten.
Es ist echt schon wieder eine Ewigkeit her, dass M. bei mir war. April liegt nun immerhin auch schon wieder eine Weile zurück. 

Ich merke wie meine Kraftreserven inzwischen ziemlich leer sind. Besonders weil ich dauerhaft so eine nervige Erkältung mit mir rumschleppe. Aber ich habe nicht wirklich Zeit diese mal auszukurieren. Stichtag ist der 9. September. Ich glaube in dem Moment wo ich rausgehe mit dem Wissen ob ich alles bestanden habe oder nicht, werde ich einfach die nächste Bank nehmen, mich darauf fallen lassen und mich weigern mich die nächsten Stunden zu bewegen.
Und danach habe ich den Rest des Monats Urlaub. M. wird dann her kommen und wir fahren zusammen mit einem Paar aus meinem Kurs für eine Woche in den Urlaub. Auch da befürchte ich, dass ich mich maximal noch in den Garten schleppen werde und mich dann einfach auf eine Decke fallen lasse und weiter schlafen werde.
Schlaf ist derzeit ohnehin so eine Sache. Ich könnte schlafen, den ganzen Tag, die ganze Nacht. Ich will mich nur in mein Bett kuscheln, die Decke über den Kopf ziehen und die Welt für eine Weile ausschalten. Aber das Leben ist ja bekannter Weise kein Ponyhof. Schade eigentlich.

Ich frage mich immer wieder, wie drei Jahre so schnell vorbei gehen konnten. Natürlich ist die Zeit rückwirkend immer schneller vergangen, als wenn man den Berg quasi noch vor sich hat. Dennoch ist es gerade wegen der Ausbildung einfach besonders krass.

Aber: Ich habe schon einen Arbeitsplatz, sollte ich das Examen bestanden haben. Dort, wo ich immer wieder zurück hin wollte. Auf dem Wohnbereich, an dem ich mich in all den Jahren am wohlsten gefühlt habe. Und ich kann es kaum noch erwarten. Und dafür fühlt sich die Zeit bis Oktober dafür wieder viel zu lange an.
Tja, wie war das noch mit dem Berg, den man vor sich hat?

In diesem Sinne....