8. Januar 2015

Bitte aus dem Kalender streichen

mood: irgendwie schlapp
music: Hans Zimmer - Time


Heute ist so einer dieser Tage wo ich mir denke er sollte aus dem Kalender gestrichen werden. Mal davon abgesehen, dass es mir heute irgendwie einfach nicht gut geht sowohl körperlich als auch seelisch, ist er auch einfach blöd gelaufen.


Es fing schon damit an, dass ich heute einfach mal gnadenlos verschlafen habe. Und ich hasse es zu verschlafen. Dies kommt zwar sehr sehr selten vor, aber das macht es nicht wirklich besser. Und der Wecker heute früh um vier machte es nicht wirklich einfach aus den Federn zu kommen. Besonders weil mein Bett noch so schön warm war, weil die Kissen immernoch ein wenig nach M. riechen und weil es draußen regnete. 

Hinzu kam die Tatsache, dass mein Kreislauf sich um diese Zeit einfach weigern wollte in Schwung zu kommen. Und aus dem "Nur ganz kurz" wurde dann eben doch länger.
Als ich aufgewacht bin habe ich sofort auf Arbeit angerufen und meine Wohnbereichsleitung hat das alles auch ganz entspannt aufgenommen, aber das ändert nichts an dem blöden Gefühl welches ich dann einfach habe.


Innerhalb von 10 Minuten war ich fertig und sprang zum Bus - der hatte Verspätung, somit konnte ich eine Bahn dann nochmal später erwischen. Diese Bahn war dann auch noch der Meinung zwischen drin Verzögern zu müssen und das alles wenn man ohnehin schon gestresst ist macht es wirklich - wirklich! - nicht besser.
Irgendwann bin ich dann mal endlich auf Arbeit angekommen. Alles nicht so wild laut WBL - mich nervt es dennoch unglaublich.

Wirklich fit bin ich dann im Laufe des Tages auch nicht mehr geworden. Mein Kreislauf wollte und wollte einfach nicht. Also boxte ich mich durch, versuchte meinen anvertrauten Schüler weiter durchs Projekt zu begleiten, quälte mich durch das Projektgespräch mit dem Dozenten der heute zu Besuch kam und hatte dann noch die Ehre vor 5 Leuten einen Dauerkatheter zu legen. Viel Erfahrung habe ich dabei nicht - konnte das gerade zwei mal innerhalb der Ausbildung machen - und die Fragen zwischen drin immer wieder haben mich ziemlich aus dem Konzept gebracht. Dabei hatte ich gebeten Fragen vorher oder nach der ganzen Prozedur zu stellen. Wenig Übung, Nervosität und dann noch Fragen die einen immer wieder raus bringen machen es nicht einfacher und ich bin von dem fehlenden Feingefühl des einen Schülers reichlich genervt gewesen, der dafür absolut kein Verständnis aufgebracht hat und mit mit Fragen weiter bombadierte.
Aber der Katheter liegt und das gleich auf anhieb.

Irgendwann ging dieser Arbeitstag also herum und ich freute mich schon mich nun endlich mal in einer Umkleidekabine umziehen zu können zum Feierabend (Man muss dazu sagen das konnte ich vorher nicht weil kein Platz frei) und musste feststellen, dass die Umkleiden für Schüler unisex sind.
Das merkte ich dann daran, als ich in Unterwäsche dastand und mein Schüler W. dann reinplatzte.

Um das ganze derzeit ein wenig zu vereinfachen: Auf dem Wohnbereich auf dem ich nun eingesetzt bin gibt es insgesamt 4 Schüler: H. und W. aus dem ersten Semester (1. Lehrjahr), die B. aus dem dritten Semester (2. Lehrjahr) und mich 5. Semester (3. Lehrjahr).
Es gibt ein Projekt, das nennt sich "Schüler leiten Schüler an" und die Drittsemester begleiten, betreuen und übernehmen die Anleitung der Erstsemester für eine Woche.
Da die Erstsemester zu Beginn noch mehr Leute sind als die Drittsemester kommt es eben oft vor, dass die Fünftsemester das ganze dann mit unterstützen.Letztes Jahr war die B. schon meine Schülerin die ich anleiten dürfte und ich habe mich sehr gefreut nochmal mit ihr zusammen eingesetzt zu sein. Was die anderen beiden angeht - die Erstsemester - so scheine ich mit W. Glück zu haben. Mit dem H. wäre meine Geduld wahrscheinlich schnell ausgereizt gewesen.

Und da stand ich nun also vollkommen Überrascht und W. ließ sich nicht davon aufhalten. Wenigstens hatte er sich einen Kommentar verkniffen und brabbelte nur was von unheimlichen Blicken. Ich will nicht sagen, dass ich verklemmt bin aber ich hätte schon lieber vorher gewusst, dass die Umkleide bei Schülern dann doch Unisex ist. Und W. ist so ein Kerl....naaaaa ich weiß nicht.

Als ich dann endlich mal wieder zu Hause war hab ich mich mit ein wenig Haushalt abgemüht, mir was zu Essen gemacht (es duftet schon) und der Gedanke noch unter die Dusche zu hüpfen ist auch nicht gerade mehr motivierend, da meine Beine sich wabbelig wie Wackelpudding anfühlen.
Irgendwie ist das heute alles nicht mein Tag. Und wenn ich ihn schon nicht streichen kann, dann werde ich ihn wenigstens früher beenden. Ich höre das Bettchen schon rufen.

In diesem Sinne
die müde Cida

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